Wohl keine andere Werbeform im Internet ist so kontrovers wie das Pop-Up. Firmen haben im Laufe der Jahre Milliardenbeträge in diese Werbeform investiert. Nutzer und zuletzt Browserentwickler haben zuletzt zur radikalsten aller Möglichkeiten gegriffen und diese Werbeform komplett geblockt.
Was ist ein Pop-Up überhaupt?
Als Pop-Up wird eine zusätzliche Browserseite bezeichnet, die durch den Quellcode auf einer Webseite in einem eigenen Browserfenster geöffnet wird. Der Nutzer hat dadurch ein zweites Browserfenster offen, das in der Regel dann einen Teil der Benutzeroberfläche seines regulären Browserfensters überdeckt.
Varianten dieser Pop-Ups sind Pop-Downs, wobei das zusätzliche Browserfenster hier im Hintergrund geöffnet wird und Dialogmeldungen, die abhängig vom verwendeten Browser geöffnet werden. Keine dieser Varianten war von den Entwicklern der verschiedenen Webbrowsern je für Werbung gedacht. Als Pop-Ups jedoch aufkamen, stellten sie für den Nutzer eine völlig neue Werbeform dar, die zu hohen Klickraten und Werbeerfolg führte.
Pop-Ups als Werbeinstrument beim Online-Marketing
Nachdem Werbetreibende erste Erfolge mit Pop-Up-Werbung erfuhren, wurde dieses Werbeinstrument schnell ausgebaut und sehr oft eingesetzt. Dies verärgerte Nutzer schnell, da Internetgebühren damals noch per verbrauchtem Kilobyte berechnet wurden und die Nutzer so Geld für diese Form der Werbung bezahlten.
Obwohl die Nutzerakzeptanz und auch der Erfolg der Pop-Ups schnell nachließen, entwickelte sich diese Werbeform stetig weiter. Erste Pop-Up-Blocker mussten als Zusatzprogramme extra installiert werden, um wenigstens einen Teil der Pop-Ups zu unterbinden.
Strategien gegen die Pop-Ups
Betreiber von Webseiten reagierten darauf mit einer erhöhten Anzahl von Pop-Ups, die sich beim Besuch einer Webseite öffneten. Findige Werbemacher fanden Wege, wie ein Pop-Up auch weitere Pop-Ups auf dem Rechner des Nutzers öffnen konnte. Zahlreiche Sicherheitsschwachstellen des damals am häufigsten verwendeten Internetbrowsers von der Firma Microsoft ermöglichten auch die Ausführung von Schadsoftware in Pop-Ups.
Moderne Webbrowser führten daraufhin einen Pop-Up-Blocker in ihren Funktionsumfang ein. Die Werbeform der Pop-Ups verlor daraufhin stark an Bedeutung und wird heute kaum noch eingesetzt.